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Gumotex Framura Test / Review

Das Gumotex Framura* ist ein Boot für ruhigere Flüsse und Seen sowie für lange mehrtägige Wandertouren, auf denen viel Gepäck benötigt wird. 2019 hatte ich das Framura für ein paar Monate in Verwendung, allerdings habe ich in der Zeit ein paar schlechte Erfahrungen machen müssen (siehe Langlebigkeit).

Gumotex Framura an der Vjosa

Gumotex Framura an der Vjosa

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Daten & Fakten

Daten & Fakten

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Personen

1

Abmessungen

410 x 75 cm

Packmaß

68 x 40 x 30 cm

Gewicht

16 kg

Zuladung

180 kg

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Wildwasserstufe

1

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Aufbauzeit

circa 9 min

Gepäcktouren

mit Einschränkungen

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Steueranlage

ja*

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Finne

im Lieferumfang

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Preis

1330 € (2024)

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Material

Nitrilon

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Betriebsdruck

0,2 bar

Zubehör

Zubehör

Bootszubehör im Lieferumfang:

  • Reparaturset und Ventil zum Aufpumpen

  • 100 Liter Transportsack*

  • Finne

  • Gebrauchsanweisung

  • Fußstütze und Sitz

  • Querstreben fürs Verdeck

empfohlenes Bootszubehör:

Einsatzbereich

Gumomtex Framura und Helios am Meer
Einsatzbereich

Gumotex Framura und Helios am Meer

Das Gumotex Framura hat seinen Einsatzbereich auf Seen und eher ruhigen Flüssen bis maximal WW 1. Mit ordentlich Stauraum ist es vor allem ein Boot für lange mehrtägige Gepäcktouren. Aufgrund der schmalen Bauweise und der ordentlichen Länge ist es das schnellste Boot aus dem Hause Gumotex (Sortiment bis 2023). Einzig die hohe Bauweise macht das Boot windanfälliger als zum Beispiel das Grabner Escape. Beim Grabner Escape komme ich bei entspanntem Paddeln über mehrere Kilometer auf 6,0 km/h. Beim Framura habe ich dies nie getestet, aber aufgrund der ähnlichen Bauweise (gleiche Breite, Escape 10 cm länger) schätze ich, dass die Geschwindigkeit auch bei 6,0 km/h liegt. Bei windigen Verhältnissen seh ich aber das Grabner Escape aufgrund der flacheren Bauweise vorne.

Für Wildwasser schwieriger als Klasse eins ist das Framura nicht geeignet, weil es zu kippelig ist. Im Prinzip kann man das Framura zwar sehr sportlich fahren und entsprechend kanten, allerdings hat man keinen Punkt, der sich in bei der Stabilität etwas abhebt. Deswegen ist es sehr schwierig, das Framura ordentlich auf die Kante zu stellen und zu halten. Fährt man mit ordentlich Gewicht im Boot, ist die Stabilität deutlich verbessert, da man tiefer im Wasser liegt. In diesem Punkt sehe ich das Grabner Escape klar vorne. Das Escape lässt sich auch sehr sportlich fahren und kanten, allerdings bietet es eine gewisse Stabilität, sobald es auf der Kante steht.

Sitz & Komfort

Sitz & Komfort

Im Framura ist ein Luftsitz verbaut, der sehr bequem ist. Des Weiteren hat man unter dem Verdeck ordentlich Platz für die Beine und somit stufe ich das Boot als sehr komfortabel ein.

Verdeck & Beladung

Verdeck & Beladung

Das Verdeck hat wie das Gumotex Swing Reißverschlüsse, die nicht wasserdicht sind. Beim Framura ist es aber etwas weniger kritisch, da die Reißverschlüsse seitlich sind und das Verdeck durch Querstreben besser gespannt ist wie beim Swing und sich somit am Reißverschluss keine Pfützen bilden. Der Süllrand am Framura besteht aus einem Schlauch, den man ins Verdeck steckt. Leider bietet der Süllrand wenig Spannung und so ist es immer ein ziemliches Gefriemel eine Spritzdecke zu montieren. Beim Swing wurde der Süllrand überarbeitet. Ich weiß nicht, wie weit dies auch beim Framura passiert ist.

Von der Beladung bringt man im Framura sehr viel unter. Die Reißverschlüsse sind hilfreich um den Bug und das Heck vom Framura sauber zu beladen. Im Gegensatz zum Framura hat das

Grabner Escape keine Reißverschlüsse. Dadurch ist zwar das Verdeck komplett dicht, allerdings lassen sich die Spitzen in Bug und Heck nur sehr schlecht beladen. Die beste Lösung hierfür wären wasserdichte Reißverschlüsse.

Mehrtagestour mit dem Gumotex Framura

Vorne sieht man die nicht wasserdichten Reißverschlüsse. Hinten sind sie durchs Gepäck verdeckt.

Langlebigkeit

Langlebigkeit

Bis zu diesem Punkt wäre das Gumotex Framura durchaus ein empfehlenswertes Boot, allerdings kommt jetzt das große ABER. Ich paddle Gumotex Boote seit 2013 und hatte bzw. habe Gumotex Helios 1, Gumotex Helios 2, Gumotex Swing 2, Gumotex Rush 1 und das Gumotex Safari im Einsatz. Abgesehen vom Helios 1, bei dem nach extremer Beanspruchung über 10 Jahre eine Naht undicht wurde, hatte keines dieser Boote ein Problem. Beim Framura war dies leider anders.

Das erste Problem hatte ich nach circa 3 Monaten und ungefähr 200 gepaddelten Kilometern. Am Ende von der Breitach Tour musste ich feststellen, dass die Bodenkammer über eine aufgeriebene Stelle am Heck Luft verliert. Diese Stelle am Boot ist sehr hart, da hier auch eine Steueranlage befestigt werden kann. Genau die gleiche Konstruktion für die Steueranlage findet man am Gumotex Helios und hier habe ich genau an der gleichen Stelle wie am Framura ein riesiges Loch. Im Gegensatz zum Framura ist das Helios aber nach wie vor dicht, da diese harte Stelle nicht mit der Luftkammer verbunden ist. Das Framura dagegen wird undicht, sobald man sich diese harte Stelle aufreißt. Zieht man das Boot öfters über Wiesen oder hat beim Paddeln häufiger Bodenkontakt, so lässt es sich kaum vermeiden, dass man sich diese Stelle irgendwann aufreibt, da sie aufgrund der Härte nicht nach gibt. Besser gelöst ist das Ganze z. B. beim Gumotex Seawave*, da hier das Heck anders geformt ist und so dieses Problem komplett vermieden wird. Ich habe mir dann das Framura bei einem Shop reparieren lassen und die Stelle gleich verstärken lassen. Dies hat circa 100 Euro gekostet.

Zwei Monate später trat dann das nächste Problem auf. Bei einer Tour auf der Traun ist mir vorne am Bug eine Seite delaminiert. Dies ist ein Problem, das auch bei anderen Framura Besitzern schon aufgetreten ist. Ob es bei mir ein Materialfehler oder Überdruck war, konnte nicht geklärt werden. Da es noch in der Gewährleistung passiert ist, hat mir Gumotex das Boot zum Glück komplett ersetzt. Auch bei anderen mir bekannten Delaminierungsfällen, sind sie sehr kulant mit der ganzen Sache umgegangen.

Das Gumotex Framura verliert Luft

Nach der Tour auf der Breitach entdecke ich, dass ich hinten ein Loch im Boot habe

Loch bzw. Beschädigung am Gumotex Framura mit Luftaustritt
Loch bzw. Beschädigung am Gumotex Helios ohne Luftaustritt

Beschädigtes Heck an der Steuer Monatge am Gumotex Framura (links) und Gumotex Helios (rechts). Die Beschädigung am Framura führt zum Luftaustritt. Rechts die gleiche Stelle am Helios. Das Helios verliert nach wie vor keine Luft, da hier die Luftkammer nicht bis in den letzten Spitz gezogen wurde.

Delaminierung am Gumotex Framura

Delaminierung am Bug des Framuras während einer Tour an der Traun

Bewertung mit Punkten

Bewertung mit Punkten (max 5 Punkte)

Kippstabilität: 1

Sportlichkeit: 3

Wuchtwasser: 0

verblocktes Wildwasser: 1

Geschwindigkeit: 4,5

Geradeauslauf: 5

Verdeck & Spritzdecke: 3

Sitz & Komfort: 5

Zuladung: 5

Kleinfluss-Tauglichkeit: 1

Großgewässer-Tauglichkeit: 5

Gewicht & Transport: 2

Langlebigkeit: 1

Hinweis: Die hier gelisteten Punkte gelten relativ für Luftboote. Ein Feststoffboot kann zum Beispiel deutlich schneller sein als ein Luftboot, das bei der Kategorie Geschwindigkeit die vollen 5 Punkte hat.

Fazit

Fazit

Vorteile:

  • schnelles Luftboot

  • ordentliche Zuladung für lange mehrtägige Gepäcktouren

Nachteile:

  • kippelig, vorallem ohne Gepäck

  • wasserdurchlässige Reißverschlüsse am Verdeck

  • bzgl. Langlebigkeit mit Abstand das schlechteste Boot von Gumotex. Sehr schonender Umgang ist erforderlich!

Zusammenfassung:

Das Gumotex Framura wäre im Prinzip ein spannendes Wanderboot für lange Touren, allerdings kann ich es aufgrund der Probleme, die ich mit dem Boot hatte, nicht empfehlen. Wer im Prinzip ein sportliches Wander-Luftboot wie das Framura sucht, dem würde ich zum Grabner Escape 1 raten. Dieses Boot ist ähnlich schnell und hat ordentlich Zuladung. Das Boot ist in bewährter Grabner Qualität sehr langlebig. Zusätzlich ist das Escape weniger kippelig als das Framura und das Verdeck ist bei Verwendung einer Spritzdecke komplett wasserdicht. Eine weitere solide, aber etwas unsportlichere Alternative zum Framura ist das Gumotex Seawave*.

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