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Gumotex Safari Test / Review

Das Gumotex Safari* ist ein Allrounder im Luftbootbereich, das sowohl im Wildwasser als auch für mehrtägige Gepäcktouren gut einsetzbar ist. Ich besitze das Gumotex Safari seit Mai 2021 und bin mit dem Boot viele Touren gepaddelt. Die längste Paddeltour war am Tanaro, ein Fluss, bei dem sich Wildwasser und Zahmwasser abwechselt. Hier bin ich 155 km in 5 Tagen gepaddelt, wobei ich die komplette Ausrüstung für eine mehrtägige Tour im Boot dabei hatte. Seit dieser Tour bin ich überzeugt, dass das Safari ein solider Allrounder ist.

Gumotex Safari im Wildwasser bei einer mehrtägigen Paddeltour in Italien

Voll beladenes Safari im Wildwasser

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Daten & Fakten

Daten & Fakten

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Personen

1

Abmessungen

330 x 80 cm

Packmaß

80 x 40 x 15 cm

Gewicht

12 kg

Zuladung

130 kg

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Wildwasserstufe

4

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Aufbauzeit

circa 4 min

Gepäcktouren

ja

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Steueranlage

nein

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Finne

im Lieferumfang

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Preis

950 € (2024)

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Material

Nitrilon

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Betriebsdruck

0,2 bar

Zubehör

Zubehör

Bootszubehör im Lieferumfang:

  • Reparaturset und Ventil zum Aufpumpen

  • Finne

  • Gebrauchsanweisung

  • 70 Liter Transportsack

  • Fußstütze und Sitz

  • Schenkelgurte für den Einsatz im Wildwasser

empfohlenes Bootszubehör:

Einsatzbereich

Einsatzbereich

Gumotex Safari beim Surfen an der Isar

Surfen in einer Sohlrampe an der Isar

Finne am Gumotex Safari für den Einsatz auf ruhigen Flüssen und Seen

Finne am Safari

Das Gumotex Safari ist als offenes Wildwasserboot konstruiert. Wasser, das man schöpft, läuft durch Lenzlöcher im Boden wieder ab. Im Wildwasser kann das Safari durch ein sportliches Fahrverhalten, einer sehr guten Wendigkeit und einer hohen Kippsicherheit punkten. Trotz der Länge von 3,3 m lässt sich das Boot im Wildwasser präzise fahren.

Für das Paddeln im Wildwasser sind im Lieferumfang Schenkelgurte enthalten, die den Kontakt zum Boot deutlich verbessern. Ich habe diese Gurte regelmäßig auf Touren im Einsatz. Bevor man sich die Schenkelgurte auf einer Tour anlegt, sollte man eine Testkenterung in kontrollierter Umgebung durchführen. So stellt man sicher, dass man im Ernstfall auch problemlos aus den Gurten raus kommt. Im Prinzip muss man nur die Füße durchstrecken, sodass man aus den Schenkelgurten rutscht. Theoretisch sollte man mit den Schenkelgurten das Boot rollen können, was ich aber nicht schaffe. Das einzige Luftboot, das ich rollen kann, ist das Grabner Hype. Da das Boot offen ist und eine Lenzung hat, kann man im Fall einer Kenterung vom Wasser aus wieder einsteigen. Hierfür ist schon etwas Kraft erforderlich, aber bei mehreren Tests am Weiher hab ich es gut hinbekommen.

Das Safari bietet aber nicht nur im Wildwasser eine gute Performance, sondern kann auch im Zahmwasser mit einer für ein Luftboot soliden Geschwindigkeit punkten. Bei mehreren Tests am Weiher konnte ich bei entspanntem Paddeln über einige Kilometer im Schnitt 5,5 km/h erreichen. Bei Verwendung der Finne bin ich auf 5,3 km/h gekommen.

Die Finne ist im Zahmwasser empfehlenswert, da der Geradeauslauf ansonsten dürftig ist. Man kann das Boot zwar auch ohne Finne geradeaus paddeln, doch ein Paddelstop führt zu einer sofortigen Drehung, was mit einer Finne deutlich verbessert wird. Im Wildwasser darf die Finne aber nicht verwendet werden, da man so leichter am Flussuntergrund hängen bleibt und kentert.

Da das Boot offen ist, ist es auch sehr gut auf Kleinflüssen einsetzbar, da man bei möglichen Hindernissen sehr schnell aus dem Boot kommt. Einzig von der Länge könnte es für den Einsatz auf Kleinflüssen etwas kürzer sein, aber dies würde das Fahrverhalten auf Großgewässern negativ beeinflussen.

Sitz & Komfort

Sitz & Komfort

Das Gumotex Safari ist ein sehr bequemes Luftboot. Beim Sitz lassen sich die Sitzfläche und die Rückenlehne getrennt aufpumpen. Dies ist sehr gut, da man so für den Einsatz in wilderen Gewässern etwas tiefer sitzen kann, ohne Luft aus der Lehne abzulassen. Den Sitz selbst finde ich sehr angenehm. Einzig bei voll aufgepumpter Lehne wird es auf lange Sicht unbequem. Ich pumpe deswegen die Lehne nie komplett auf, sodass diese etwas weicher ist und so kann ich ohne Probleme 10 h oder mehr im Boot verbringen. Der Ein- und Ausstieg ist schnell und problemlos möglich, da das Boot offen ist.

Schenkelgurte und Sitz beim Gumotex Safari

Sitz und Schenkelgurte

Beladung

Beladung

Ich bin 1,75 m groß und 70 kg schwer und bringe im Safari problemlos mein Gepäck für eine mehrtägige Tour unter. Da das Safari ein Boot ohne Verdeck ist, muss man seine Ausrüstung sorgfältig befestigen, dass sie im Falle einer Kenterung nicht verloren geht. Bei meiner Körpergröße kann ich vorne und hinten eine Grabner Outside Tasche* befestigen, die pro Tasche 37 Liter fasst.

Zwischen Sitz und der Hecktasche passt auch noch problemlos ein Kühlrucksack*, den ich mit Expandern* befestige. Damit bringe ich bereits einiges an Gepäck unter. Zusätzlich verwende ich die Spanngummis auf dem Heck, um je nach Bedarf weitere Ausrüstung zu befestigen. Hier sollte immer darauf geachtet werden, dass schwere Gegenstände nahe am Boden angebracht werden und man nur mit leichten Gegenständen in die Höhe baut, um den Schwerpunkt so niedrig wie möglich zu halten, damit das Boot nicht unnötig kippelig wird. Wichtig ist auch, dass man sein Gepäck sauber verzurrt, damit man im Fall einer Kenterung sich nicht am Gepäck verheddert.

Die hintere Outside Tasche lässt sich gut am Griff anbringen und die Spanngurte sorgen dafür, dass die Tasche im Fall einer Kenterung nicht raushängt. Die Outside Tasche vorne lässt sich sicher am Griff und an den beiden Halterungen für die Schenkelgurte befestigen. Habe ich vorne eine Tasche befestigt, ersetzt mir diese auch die Fußstütze. Benedict ist 1,82 m groß und hat das Boot am Ombrone genau in dieser Konfiguration gepaddelt. Vom Platz her war es für ihn nach eigener Aussage super. Größere Paddler müssen testen, ob sie die Outside Tasche nicht zu sehr einschränkt. Evtl. kann man auch kleiner Packsäcke* als Alternative verwenden. Unter dem Sitz habe ich noch einen D-Ring* geklebt*, um einen 10 Liter Wassersack* dort und an der Halterung für die Fußstütze zu befestigen. Bis auf den D-Ring verwende ich das Safari im ursprünglichen Zustand.

voll beladenes Safari für eine mehrtägige Kajaktour inklusive Zelt und Kocher

Voll beladenes Safari für eine mehrtägige Gepäckstour

Grabner Outside Tasche um das Gumotex Safari zu beladen

Grabner Outside Tasche* und Kühlrucksack* befestigt mit Expandern* im Heck

Wassertransportsack im Gumotex Safari

Montierter D-Ring und Wassersack*

Gumotex Safari von unten und Beanspruchung nach 500 km

Safari von unten mit Lenzung

Das Safari bietet ordentlich Platz für Gepäck, trotzdem gibt es Boote wie das Gumotex Seawave* oder das Grabner Escape, in denen man deutlich mehr unterbringt. Meine Ausrüstung ist deshalb auf Platz und Gewicht optimiert. Trotzdem habe ich auch meine Filmausrüstung dabei, bestehend aus drei bis vier Kameras, die der Otto-Normalpaddler nicht mit führt und somit zusätzlichen Platz offenlässt.

Das Safari hat eine Zuladung von 130 kg. Die Zuladungsgrenze beim Safari ist kritischer als bei anderen Booten, da durch die Lenzung nicht nur das Wasser ablaufen kann, sondern bei starker Beladung auch ins Boot eindringen kann. Ich habe bei mehrtägigen Touren meist so um die 40 kg Gepäck dabei und habe mit meinem Körpergewicht keine Probleme.

Ein Test am Weiher hat gezeigt, dass mit vollem Tourengepäck (40 kg), ab einem Körpergewicht von 90 kg der Wassereintritt langsam unangenehm wird und ab 100 kg das Wasser bereits auf den Sitz läuft. Dies ist der größte Nachteil am Safari, da es im Prinzip nur für Personen unter 90 kg (Gewicht ohne Klamotten) uneingeschränkt zu empfehlen ist. Wiegt man über 90 kg, sollte man dies unbedingt vor dem Kauf testen, ob man mit dem Wassereintritt noch zurechtkommt oder nicht. Diese Grenze von 90 kg ist etwas lockerer mit weniger Gepäck. Ein Paddler, den ich an der Isar mit dem Safari getroffen habe, hat mir erzählt, dass er mit 98 kg Körpergewicht und Tagestouren Gepäck kein Problem mit dem Wassereintritt hat.

Langlebigkeit

Langlebigkeit

Das Safari ist aus dem bewährten und sehr robusten Nitrilon Material und entsprechend sehr langlebig. Mein Gumotex Helios ist aus demselben Material und ist bereits über 10 Jahre alt. Ich bin mit dem Helios circa 4000 km gepaddelt und habe es geschunden, so gut ich konnte, aber es hat bisher kein Loch. Passiert es doch mal, dass man sich ein Loch ins Boot reißt, so kann man dieses einfach reparieren. Nach 10 Jahren wurde beim Helios jetzt aber die Naht der rechten Seitenluftkammer im Sitzbereich undicht. Bezüglich Langlebigkeit, vor allem beim Thema Dichtigkeit von Luftkammern bei einem hohen Alter (Ordnung 10 bis 20 Jahre), sehe ich einzig die Firma Grabner vor Gumotex, aber das bezahlt man auch mit einem höheren Preis. Das Safari hat inzwischen an die 500 km gemeistert und unzählige Zerstörungsversuche überlebt. Das heftigste Ereignis war am Ombrone als wir es durch einen Baum gejagt haben. Wenn man sich die Bilder ansieht, mag man es vielleicht nicht glauben, aber das Boot hat diesen Vorfall komplett unbeschädigt überstanden und wir konnten die Tour einfach fortsetzen.

Das Gumotex Safari ist ein sehr robustes Kajak fürs Wildwasser

Safari eingeklemmt in einem Baum am Ombrone. Das Boot hat den Vorfall ohne Schaden überstanden.

Bewertung mit Punkten

Bewertung mit Punkten (max 5 Punkte)

Kippstabilität: 3

Sportlichkeit: 3

Wuchtwasser: 4

verblocktes Wildwasser: 4

Geschwindigkeit: 3

Geradeauslauf: 3

Verdeck & Spritzdecke: 0

Sitz & Komfort: 5

Zuladung: 3

Kleinfluss-Tauglichkeit: 4

Großgewässer-Tauglichkeit: 3

Gewicht & Transport: 3

Langlebigkeit: 4

Hinweis: Die hier gelisteten Punkte gelten relativ für Luftboote. Ein Feststoffboot kann zum Beispiel deutlich schneller sein als ein Luftboot, das bei der Kategorie Geschwindigkeit die vollen 5 Punkte hat.

Fazit

Fazit

Vorteile:

  • Allrounder, sehr flexibel einsetzbar

  • sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis

  • robust und langlebig
  • sehr bequem

Nachteile:

  • unangehnemer Wassereintritt von unten durch die Lenzung für Personen über 90 kg

Neutral:

  • offenes Boot, Vorteil durch einfachen Ein- und Ausstieg, Nachteil vorallem im Winter da man sich wärmer anziehen muss

Zusammenfassung:

Dürfte ich nur ein Boot besitzen, wäre es definitiv das Safari, da es unglaublich vielseitig einsetzbar ist. Trotzdem ist es nicht für jeden das richtige Boot. Sucht man ein Boot mit ähnlichem Einsatzbereich, wiegt aber über 90 kg, so empfiehlt sich als Alternative das Gumotex Swing 1. Der Nachteil vom Swing ist aber, dass es weniger sportlich ist und schlechter im Wildwasser performt. Eine weitere Alternative mit ähnlichem Einsatzbereich ist das Gumotex Rush 1, das aber noch etwas unsportlicher als das Swing 1 ist, dafür aber besser im Zahmwasser performt. Des Weiteren ist das Verdeck am Rush komplett wasserdicht und somit ist es fürs wuchtige Wildwasser besser geeignet als das Swing. Fährt man kein oder nur leichtes Wildwasser, empfiehlt sich ein Boot, das den Fokus auf den Zahmwassereinsatz legt. Hier würde sich das Gumotex Seawave* oder das Grabner Escape 1 anbieten, wobei aufgrund der Länge beide Boote eher weniger für Kleinflüsse geeignet sind. Liegt der Einsatzbereich ausschließlich in Tagestouren mit Fokus aufs Wildwasser, so ist das Grabner Hype das bessere Boot, da es noch deutlich sportlicher ist und viel näher an ein PE Wildwasserboot kommt als das Safari.

Testvideo

Testvideo

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