RIVERWALKER
Kajaktour auf der Amper
Die Amper bildet gemeinsam mit der Ammer ein zusammengehöriges Flusssystem in Bayern. Als Ammer wird der circa 69 km Oberlauf bezeichnet, der in der Nähe von Dießen in den Ammersee mündet. Nachdem der Fluss den 15 km langen See durchquert hat, verlässt er diesen zwischen Eching und Inning als Amper. Die Amper hat eine Länge von circa 106 km und mündet bei Volkmannsdorf in die Isar. Insgesamt ist die Amper ein sehr schöner Wanderfluss mit oft flotter Strömung. Einzig die vielen Wehre mit teilweise längeren Wasserausleitungen trüben den Spaß etwas. Bei niedrigen Wasserständen müssen hier die eher langweiligen Kanäle befahren werden. Für eine detaillierte Kilometrierung der ganzen Amper empfehle ich den DKV Süd-Bayern*. Über mehrere Tagesetappen verteilt bin ich 2014 die komplette Amper bereits gepaddelt und auch heute noch mache ich immer wieder Touren auf der Amper. Mein Lieblingsabschnitt ist der zwischen Fürstenfeldbruck und Dachau, auf dem man bei gutem Wasserstand flotte Strömung hat und es einige Sohlrampen zu meistern gilt.
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Die Amper unterhalb von Fürstenfeldbruck
1. Fürstenfeldbruck bis Dachau
Überblick
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Schwierigkeit: schnelles Zahmwasser, in Sohlrampen bis WW II
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Strecke: 18,6 (Kanal) bzw. 19,6 km (alte Amper)
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Kilometrierung: DKV Süd-Bayern*
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Wehre: 4 (Kanal) bzw. 2 (alte Amper)
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Sohlrampen: 7
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Befahrbarkeit: ganzjährig
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empfohlener Pegel: Fürstenfeldbruck über 20 m³/s
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Anreise und Abreise: Zug, 0,9 km vom bzw. 1,5 km zum Bahnhof
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Einstieg: km 86,6
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Ausstieg: km 67,2
Tourbeschreibung
Meine persönliche Lieblingsstrecke auf der Amper. Bei ausreichend Wasser hat man hier ordentlich Strömung und gut befahrbare Sohlrampen bis WW 2. Im Prinzip ist die Strecke ganzjährig befahrbar, doch mir macht eine Tour am meisten Spaß ab einem Abfluss Fürstenfeldbruck über 20 m³/s. Ist der Abfluss über 28 m³/s, kann anstelle des Mühlbachs bei Olching sogar die alte Amper befahren werden, wodurch man sich die Umtragung von 2 Wasserkraftwerken im Mühlkanal spart.
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Sohlrampe bei km 82,6
Schlüsselstellen
Bei diesem Wasserstand konnte ich die Amper aber leider noch nie befahren. Wir hatten meist um die 25 m³/s. Für diese Tour reisen wir typischerweise mit dem Zug an. Der Einstieg befindet sich 900 m vom Bahnhof Fürstenfeldbruck entfernt und vom Ausstieg bis zum Bahnhof in Dachau sind es 1,5 km. Mir persönlich sind diese Distanzen eher zu weit, um mein Luftboot mit Ausrüstung auf dem Rücken zu tragen. Ich verwende deswegen gerne einen Bootswagen* oder Rucksacktrolley*. Reist man mit zwei Autos an, so empfiehlt es sich, die Tour bereits in Günding zu beenden, wo man direkt am Fluss auch einen Parkplatz findet. Die Tour verkürzt sich dadurch um 3,2 km.
- Wehr bei Olching, Aufteilung in Mühlkanal (Länge 3,1 km) und alte Amper (Länge 3,9 km). Im Mühlkanal befinden sich die zwei Wasserkraftwerke Olching 1 und Olching 2, die beide auf kurzer Strecke links zu umtragen sind. Je nach Wasserstand kann das Schütz zum Mühlkanal unterfahren werden. Bei Wasserständen über 28 m³/s in Fürstenfeldbruck empfiehlt es sich, das Wehr links in die alte Amper zu umtragen, so spart man sich das Schütz zum Mühlkanal und die beiden Wasserkraftwerke in Olching zu umtragen.
- Wehr bei Günding. Dieses Wehr ist unfahrbar und muss auf der rechten Seite umtragen werden. Ist der Wasserstand nach dem Wehr zu gering kann auch der nach links abzweigende Mühlkanal befahren werden. Hier muss man dann kurz vor dem Wasserkraftwerk nach rechts in die alte Amper umtragen.
- Insgesamt 7 Sohlrampen, die je nach Wasserstand und Können gut befahrbar sind. Aufpassen muss man aber vorallem darauf, dass keine Bäume in den Rampen liegen. Wer sich unsicher ist, sollte vor den Sohlrampen anlanden und diese besichtigen. Grundsätzlich empfiehlt es sich einen Helm zu tragen bei der Befahrung solcher Rampen.

Schütz zum Mühlkanal bei Olching
Alle Angaben ohne Gewähr. Stand: 26.05.2022